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FRAGE:

Ergibt das Sinn? Wie kann man damit umgehen?
Wann immer ich traurig, wütend, ängstlich oder gelangweilt bin, habe ich das starke, geradezu überwältigende Bedürfnis nach Sex (oder Selbstbefriedigung). Aber ich wurde sehr häufig zu sexuellen Handlungen gedrängt, genötigt und manchmal wurde ich auch gegen meinen ausdrücklichen Willen zu Dingen gezwungen, die ich nicht tun wollte.
Jetzt habe ich häufig das Problem, dass ich den verzweifelten Drang nach Sex / SB habe, aber gleichzeitig am zittern bin und zT sogar in Tränen ausbreche, beim Gedanken daran. Manchmal habe ich fantastischen Sex und plötzlich hab ich eine Panikattacke oder einen Heulkrampf. Ich achte darauf das der jeweilige Sexpartner nichts davon bemerkt, aber es ist demütigend, frustrierend und überfordernd, auch wenn ich alleine bin.
Deshalb hab ich dann das Bedürfnis mich selbst zu verletzen. Beim Sex lebe ich das durch BDSM aus oder indem ich so harten Sex habe, dass es mir wehtut.
Was kann man da tun? Ich bin in Therapie, doch es fällt mir schwer offen darüber zu reden.
Zählt das wohl als Trauma? Oder ist es eine normale Angststörung oä

ANTWORT: 

Es tut mir wirklich leid zu hören, was du durchgemacht hast. Deine Erfahrungen könnten auf eine Art von posttraumatischer Belastungsstörung im Bereich der Sexualität hindeuten, die oft als “Sexuelle PTBS” bezeichnet wird. Für viele Frauen, die Gewaltereignisse erlebt haben, wird das Thema Sexualität zu einer schweren Herausforderung. Die Erinnerungen an das Trauma werden bei jeder sexuellen Situation lebendig, als ob der Übergriff gerade wieder passieren würde.Die Gefühle, die dabei hochkommen – Ekel, Abscheu, Angst, Panik, Ohnmacht oder Wut – machen es schwierig, Sex als etwas Angenehmes zu erleben. Die Filme und Bilder der Gewaltereignisse versetzen dich zurück in diese traumatischen Momente, und die körperlichen Erinnerungen können das Gefühl vermitteln, immer noch im Intimbereich verletzt oder vom Täter beschmutzt zu sein.Die Überaktivierung des autonomen Nervensystems spielt wahrscheinlich eine Rolle in dieser Stress- und Schutzreaktion, die sich oft wie “freeze, flight, fight, or fright” anfühlt. Das zeigt sich durch einen schnellen Herzschlag, flachen Atem und starke Muskelanspannung. In solchen Momenten erstarren viele von uns vor Angst und fühlen sich unfähig zu handeln oder sich zu bewegen.Die muskuläre Verspannung im Beckenboden kann zu andauernden Unterbauchschmerzen, Schmerzen bei der Penetration und anderen Problemen führen. Du bist nicht allein, und es ist wichtig, diese Herausforderungen in der Therapie anzusprechen, um gemeinsam Wege zur Bewältigung zu finden.

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Bitte beachten Sie, dass diese Informationen als Referenz dienen. Bitte konsultieren Sie bei gesundheitlichen Problemen stets einen Arzt oder Gesundheitsdienstleister.